Geplant für und mit Kieler*innen
© LHK | Frank Peter
Gut 550 Besucher*innen beim Bürger*innenforum zur Tram- und BRT-Planung am 12. und 13. November 2021 im Ostseekai.
Beim „Bürger*innenforum zur Tram- und BRT-Planung“ hatten die Kieler*innen zwei Tage lang die Gelegenheit, sich über den Planungsstand für ein neues ÖPNV-System zu informieren, ihre Ideen und Hinweise für den weiteren Prozess zu hinterlassen und um mit den Planer*innen direkt ins Gespräch zu kommen. Das Angebot stieß auf große Resonanz, insgesamt kamen gut 550 Besucher*innen in den Ostseekai.
Wo wird die Trasse eines neuen ÖPNV-Systems langführen? Wie wird sich der Straßenraum dadurch verändern? Und was bedeuten die Planungen für das bestehende Busnetz? – Die Fragen, Hinweise und Meinungen der Besucher*innen standen im Mittelpunkt des Bürger*innenforums. Seit gut einem Jahr erarbeiten die Planer*innen der Landeshauptstadt und vom Büro Ramboll eine Trassenstudie und untersuchen unter anderem das beste Streckennetz und die Vor- und Nachteile von Tram und BRT (Bus Rapid Transit, ein Schnellbussystem auf eigner Trasse) für die Landeshauptstadt. Im Ostseekai präsentierten sie nun erste Ergebnisse, um mit den Kieler*innen hierzu ins Gespräch zu kommen und Rückmeldungen zu erhalten, die dann in den weiteren Planungsprozess einfließen.
Es ist wichtig, dass sich die Kieler*innen frühzeitig und damit schon jetzt einbringen.
„Es ist wichtig, dass sich die Kieler*innen frühzeitig und damit schon jetzt einbringen“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, der an beiden Tagen beim Bürger*innenforum war. Alle Bedenken und kritische Hinweise müssten schon jetzt auf den Tisch, um dann im Weiteren berücksichtigt werden zu können. „Nur so können wir sicher sein, dass wir am Ende das für Kiel bestmögliche System einführen, mit der größten Akzeptanz in der Bevölkerung.“
Im Ergeschoss des Ostseekais konnten sich die Besucher*innen zu verschiedenen Aspekten der Planung informieren und digital oder auf Karten ihre Rückmeldungen zur Planung hinterlassen. Trassenplanung in den Korridoren Nord und Nord-West, in der Innenstadt und West und in den Korridoren Nordost und Südost lauteten die Titel der Beteiligungsstationen zur Planung eines Strecknetzes. Außerdem konnten Besucher*innen zu den Themen städtebauliche Integration des hochwertigen ÖPNV-Systems, den Erweiterungsmöglichkeiten des zukünftigen ÖPNV-Netzes im Stadtgebiet und der Busnetzplanung begleitend zum ÖPNV-System ihre Hinweise hinterlassen und Fragen stellen.
Parallel dazu hielten die Planer*innen im Obergeschoss des Ostseekais zu den gleichen Themenbereichen kurze Inputvorträge und diskutierten mit den Gästen.
Die Kieler*innen sind die wahren Expert*innen vor Ort. Deshalb sind für unsere Planungen die Rückmeldungen aus der Bevölkerung so wichtig. Wir stehen zwar noch ganz am Anfang der Planung. Aber die Weichen für viele weitreichende Entscheidungen werden jetzt gestellt.
„Wir haben viele interessante Gespräche geführt, zahlreiche Fragen beantwortet und wertvolle Anregungen für den weiteren Planungsprozess erhalten“, fasste Christoph Karius, Leiter der Stabsstelle Mobilität, die beiden Tage im Ostseekai zusammen. „Die Kieler*innen sind die wahren Expert*innen vor Ort. Deshalb sind für unsere Planungen die Rückmeldungen aus der Bevölkerung so wichtig. Wir stehen zwar noch ganz am Anfang der Planung. Aber die Weichen für viele weitreichende Entscheidungen werden jetzt gestellt.“
Für alle, die nicht dabei sein konnten, und für jeden, der sich interessiert, haben wir alle Vorträge und die anschließende Diskussion aufgezeichnet.
Hallo,
ich war bereits am Freitag auf der interessanten Veranstaltung. Vielen Dank für die zahlreichen Informationen.
Werden denn auch die detaillierten Pläne, die im Erdgeschoss auslagen, veröffentlicht? Denn es gab dort sehr viele
Informationen der Planungen, dass man gar nicht alles aufnehmen und verarbeiten konnte.
Guten Tag. Die Unterlagen finden Sie auf unserer Homepage kiel.de/mobil. Mit freundlichen Grüßen aus der Stabsstelle Mobilität.
Vielen Dank für das Bereitstellen der Videos von der Informationsveranstaltung. Ich habe eine kleine Frage zur Planung im West-Korridor Richtung Mettenhof. Dort scheint nach den gezeigten Planungen zwischen einer Haltestelle im Bereich der heutigen Haltestelle Dehnckestraße und einer Haltestelle im Bereich Gewerbegebiet Wittland keine weitere Haltestelle vorgesehen, d.h. die heutige Haltestelle Königstein würde ersatzlos wegfallen. Diese Haltestelle erschließt Teile von Kronshagen und würde sicher auch eine wichtige Verknüpfung einer sicherlich weiterhin aus der Kieler Straße kommenden Buslinie sein. Gibt es einen Grund, warum hier keine Haltestelle vorgesehen ist?
Vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst sei erwähnt, dass wir uns der Problematik, Kronshagen angemessen anzubinden durchaus bewusst sind. Es ist richtig, dass die heutige Bushaltestelle Königstein nach derzeitigem Planungsstand nicht angefahren wird. Dies hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen konnten im Zuge der Grundlagenstudie keine signifikanten Nachfragepotentiale an dieser Ecke ermittelt werden, die eine Haltestelle dort rechtfertigen. Zum anderen bedeutet jeder Halt eines ÖPNV-Systems Verluste bei der Reisezeit und die Wirtschaftlichkeit des Korridors West ist besonders abhängig von der Reisezeit. Letztlich möchten wir auf das neue Busangebot hinweisen, das im Zuge dieser Planungen mitentwickelt wird. Dieses ist als begleitendes Netz gedacht und auf das hochwertige ÖPNV-System abgestimmt. Dadurch werden sich auch Vorteile für Gebiete in der Stadt als auch im Umland ergeben, die nicht an das Kernnetz des geplanten ÖPNV-Systems angeschlossen sind. Mit freundlichen Grüßen aus der Stabsstelle Mobilität.