Trassenspaziergänge im März
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Trotz Wind und Wetter: Die ersten drei Trassenspaziergänge in 2023 lockten wieder viele Interessierte an die frische Luft. Gemeinsam mit den Planer*innen vom Büro Ramboll und der Stadtverwaltung tauschten sie sich gemeinsam über die geplante Streckengestaltung der Stadtbahn aus – und konnten dabei viele Ideen und Meinungen einbringen. Im Juni finden die nächsten Trassenspaziergänge statt.
Wo sollen die Haltestellen stehen? Wie könnte eine mögliche Straßenaufteilung aussehen? Diese und weitere Fragen lassen sich hervorragend mit genau den Menschen besprechen, die den Stadtteil und seine Straßen am besten kennen: den Anwohner*innen.
Die ersten drei Trassenspaziergänge in diesem Jahr führten durch die Schöneberger Straße in Wellingdorf und an zwei Tagen durch Teile der Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zum Dreiecksplatz. Auf dem Spaziergang von der Fahrradstation Umsteiger bis zur Fabrikstraße am Neuen Rathaus sprachen die Teilnehmenden unter anderem über einen geplanten Umweltverbund am Sophienblatt. Wie kann „umweltverträgliche“ Mobilität dort aussehen? Wie können Fußgänger*innen, Radverkehr, Stadtbahn und Bus miteinander vernetzt werden? Die Teilnehmenden diskutierten auch über die Priorisierung der einzelnen Verkehrsmittel und die Schaffung und Erhaltung von Grünflächen. Broschüren und große Ausdrucke der ersten Entwürfe einer möglichen Infrastrukturplanung halfen den Besucher*innen, sich die Konzepte an den jeweiligen Straßen und Kreuzungen vorzustellen.
Wichtig bei der Planung ist die Stärkung des Hauptbahnhofs als Hauptachse des ÖPNV. Dafür soll das Sophienblatt entlang des Bahnhofs bis zum Neuen Rathaus vornehmlich für den Umweltverbund aus Stadtbahn, Bus und Rad ausgebaut werden. Autos sollen künftig über die Hopfenstraße geleitet werden.
Das hohe Aufkommen für Fahrgäste auf der Hauptachse wird durch barrierefreie Doppelhaltestellen am Hauptbahnhof und in der Andreas-Gayk-Straße gleichmäßig verteilt. Das verhindert Stau oder längere Wartezeiten. Das Busnetz wird optimiert und ausgebaut und soll zukünftig stärker als bisher die Stadtteile als sogenannte Tangentiallinien verbinden.
Vielen Teilnehmenden lag das Thema Umwelt besonders am Herzen. Die Stadtbahn ist von Anfang an als Klimaschutzprojekt geplant und wird die Mobilitätswende in Kiel entscheidend voranbringen. Deshalb wird auch der Radverkehr im Zuge der Stadtbahn weiterhin gefördert. So soll der Umsteiger als Bindeglied zwischen Rad und ÖPNV am Hauptbahnhof ausgebaut und die Kapazitäten verdoppelt werden. Bäume und Grünflächen sollen soweit möglich erhalten, mindestens aber an anderer Stelle neu gepflanzt und angelegt werden.
Auf den Trassenspaziergängen zeigte sich wieder einmal: Die Stadtbahn bewegt die Kieler*innen. Die Besucher*innen forderten mit vielen Fragen die Expertise der Verwaltung und vom Büro Ramboll. Die Planer*innen gingen auf Anmerkungen und Nachfragen zum geplanten Linienverlauf der Stadtbahn gezielt ein – auch im Einzelgespräch zwischen den Stopps während der Trassenspaziergänge.
Im Juni finden die nächsten Trassenspaziergänge unter anderem entlang der Holtenauer Straße bis zur Universität statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und erfordert keine Anmeldung. Genaue Details zu den Terminen und weitere Möglichkeiten zur Beteiligung werden rechtzeitig auf www.kiel.de/stadtbahn, den Social‑Media‑Kanälen der Landeshauptstadt Kiel und hier auf dem kielmobil.blog veröffentlicht.