„A Bike City is a happy City“
© LHK – Malten Rose
Am europäischen Tag des Fahrrads setzte sich Oberbürgermeister Ulf Kämpfer für eine Verbesserung des Radverkehrs über den Nord-Ostsee-Kanal ein. Außerdem war am 3. Juni auch Anmeldestart fürs STADTRADELN.
Kiel ist Fahrradstadt. Bei uns wird für 22 Prozent aller zurückgelegten Wege das Fahrrad gewählt. Zusammen legen die Kieler*innen circa 200.000 Wege pro Tag auf dem Rad zurück. Die Veloroute 10 – Kiels erste Premiumroute für den Radverkehr – beispielsweise hat am 1. Juni dieses Jahres einen bisher noch nicht gemessenen Spitzenwert von 5.431 Radfahrenden an einem einzigen Tag gemessen.
Kiel ist STADTRADELN-Stadt. Zum siebten Mal beteiligen wir uns 2021 an diesem internationalen Wettbewerb um die meisten Fahrrad-Kilometer pro Stadt, Gemeinde, Dorf und Landkreis. Im vergangenen Jahr haben die Kieler*innen 879.405 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt, 4.144 Kieler*innen hatten sich beteiligt und so 129 Tonnen CO2 eingespart. In diesem Jahr, so das ehrgeizige Ziel, sollen eine Million Kilometer geradelt und 6.000 Teilnehmende gewonnen werden.
4.144 Kieler*innen hatten sich im vergangenen Jahr beteiligt und so insgesamt 129 Tonnen CO2 eingespart.
In diesem Jahr findet STADTRADELN in der Fördestadt für drei Wochen vom 6. bis zum 26. September statt. Alle, die in der Landeshauptstadt Kiel wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen, können beim STADTRADELN mitmachen. Acht Teams aus Kiel haben sich bereits angemeldet, darunter das Team der Kieler Stadtverwaltung. Team-Kapitän*innen für die Stadtverwaltung sind Sportamtsleiter Philip Schüller und ich.
Wer mitmachen möchte – das Registrieren geht ganz einfach: Unter www.stadtradeln.de/kiel kann man einem schon bestehenden Team beitreten oder ein eigenes Team gründen. Die Registrierung dauert nur wenige Minuten. Die App zum Tracken der Kilometer findet sich im App Store oder bei Google Play unter dem Titel STADTRADELN.
Das Fahrrad kann nur im Zusammenspiel mit anderen umweltfreundlichen Verkehrsträgern einen echten Beitrag zur Verkehrswende leisten.
Kiel ist die Stadt, in der man mit dem Rad übers Wasser kommt. Zum Europäischen Tag des Fahrrads am 3. Juni haben der Bundestagsabgeordnete Mathias Stein und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer am Nord-Ostsee-Kanal darauf hingewiesen, dass es für eine Förderung des Radverkehrs nicht nur neue Radwege an Land braucht. „Kiel liegt am Wasser. Und damit am Ufer von Kanal und Förde die Radfahrt nicht enden muss, benötigen wir umweltfreundliche Fähren, die genügend Platz für Räder und Personen haben“, sagt Oberbürgermeister Kämpfer. „Denn das Fahrrad kann nur im Zusammenspiel mit anderen umweltfreundlichen Verkehrsträgern einen echten Beitrag zur Verkehrswende leisten. Deshalb möchten wir gern in Zusammenarbeit mit der WSV dafür sorgen, dass schon bald eine größere und modernere ‚Adler II‘ auf dem Nord-Ostsee-Kanal fährt.“
Die Fähre „Adler I“ verbindet zurzeit die Stadtteile Kiel-Wik und Kiel-Holtenau und wird von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes betrieben. Beim Bau des Kanals hatte sich das Deutsche Reich verpflichtet, die durch den Kanalbau unterbrochenen Verkehrswege weiterhin kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Daher ist die Nutzung der Fähre auch heute noch kostenfrei. Durch Lastenräder, Kinderanhänger und insgesamt ein höheres Fahrradaufkommen wachsen die Anforderungen aber beständig.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bund seiner Verantwortung nachkommt und die zusätzlichen Kosten, die durch eine geräumige und moderne Kanalfähre entstehen, übernimmt
Mathias Stein, der auch fahrradpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist, verspricht: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bund seiner Verantwortung nachkommt und die zusätzlichen Kosten, die durch eine geräumige und moderne Kanalfähre entstehen, übernimmt. Bei den Fahrzeugfähren in Rendsburg und Brunsbüttel wurde schließlich auch auf den gestiegenen Bedarf reagiert und größere Fähren finanziert. Entsprechend müssen wir auch beim Verkehrsträger Fahrrad auf ein steigendes Aufkommen reagieren und dürfen nicht die Kommune auf den Kosten sitzen lassen. Eine klimaneutrale Fähre, die den Fuß- und Radverkehr attraktiv macht, ist dabei auch eine große Chance für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, die sich vorgenommen hat, die erste klimaneutrale Bundesbehörde zu werden.“
Kiel ist Bike City und „A Bike City is a Happy City.“ Kein Wunder, dass hier bei uns so viele glückliche Menschen wohnen.
Moin!
Der NOK trennt Kiel in Nord und Süd. Das wird sich nicht ändern lassen und „mal eben“ eine neue Brücke bauen ist auch nicht ganz einfach. Eigentlich wäre die Nutzung der Schleusen der einfachste Weg… Wird wohl auch nicht umsetzbar sein. Also die Fähren: Fahrräder sind Fahrzeuge. Fähren für den Fahrzeugverkehr sind RoRo Fähren. Auf dem NOK seit 100 Jahren, zu den Nordseeinseln seit vielen Jahrzehnten. Die Kieler Fähren, leider auch die Neubauten, sind Passagierfähren. Oder wie man früher sagte für Reisende mit Traglasten. Der gegenwärtige Zustand, insbesondere auf der Adler 1, ist eine Mischung aus Körperverletzung und Sachbeschädigung. Selbst für den versierten Radler ist das Wenden der Fahrzeuge an Bord eine Zumutung. Für Kinder, Radreisende mit Gepäck, Menschen mit schweren E-Bikes, Familien mit Kinderanhängern, Lastenrädern oder gar mehrspurigen Fahrzeugen sind die Fähren in Kiel eine schwimmende Barriere anstatt als schwimmende Brücke zu dienen. Bitte einmal am Wochenende die großen und kleinen Dramen an Bord beobachten und dann schnell eine RoRo Fähre bestellen. Die niederländischen Werften können sicher preiswerte und erprobte Entwürfe aus der Schublade ziehen, gerne auch mit E-Antrieb.
Udo
Lieber Udo, vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Eine ausführlichere Antwort folgt, wir fragen bei unseren Kolleg*innen nach. Herzlich, das Team von kielmobil
Vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Ziel der Landeshauptstadt Kiel ist es, für die Querung des NOK einen größere Fähre einzusetzen, damit auch die vielen Fahrradfahrer Platz finden. Weil der Kanal aber eine Bundeswasserstraße ist, ist nicht die Stadt Kiel Betreiber der Fähre, sondern das Wasser- und Schifffahrtsamt. Gemeinsam erarbeiten wir derzeit eine Machbarkeitsuntersuchung für eine neue Kanalfähre, um herauszufinden, wie groß und wie manövrierfähig eine neue Fähre sein kann, damit der Schiffsverkehr auf dem Kanal an der Schleuse trotzdem verträglich und sicher abgewickelt werden kann. Die Ergebnisse der Studie erwarten wir Ende 2021, sie werden dann vom Wasser- und Schifffahrtsamt für die Ausschreibung des künftigen Fährbetriebs verwendet. Mit freundlichen Grüßen das Team von kielmobil
Das Foto auf der Adler1 mit dem „Maskenpflicht“ Plakat im Hintergrund ist sehr peinlich wenn sie mich fragen. Super Zeichen für alle Bürger dieser Stadt….
Hallo Björn, danke für den Hinweis. Kurz zur Erläuterung: Die Masken wurden nur für das Foto abgenommen, weil auch die Abstandspflicht einhalten werden konnte. Anschließend und während der Fahrt hatten alle auf der Fähre ihre Masken wieder auf. Viele Grüße aus der Stabsstelle Mobilität.