Auch auf dem Wasserweg zur Mobilitätswende
© Alexandra Brecht
Bei einem Pressegespräch auf der jüngst getauften Hybridantrieb-Fähre „MS Friedrichsort“ stellten am 11. April Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Plöns Landrätin Stephanie Ladwig die zukunftsweisenden Inhalte der langfristig angelegten Offensive zum Ausbau und zur Attraktivitätssteigerung der Fährschifffahrt auf der Kieler Förde vor.
Zum 5. September 2022 soll der seit langem in Kiel und im Kreis Plön vorhandene Wunsch nach attraktiven Querverbindungen im nördlichen Bereich der Förde umgesetzt werden. Geplant ist die Einführung eines neuen Fahrplankonzeptes auf der Linie F 1 zum Herbst 2022. Unter der Voraussetzung, dass genug Personal mit der notwendigen Qualifizierung bei der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel SFK vorhanden ist, soll es dann direkte Querungen im nördlichen Bereich der Kieler Förde montags bis freitags im ganztägigen Stundentakt geben, morgens wird dabei auf Halbstundentakt verdichtet.
Auf der Linie F 2 soll spätestens zum Beginn des Sommersemesters an der Fachhochschule Kiel im März 2023 das Zeitfenster mit Bedienung im 15-Minuten-Takt und Einrichtung eines Angebotes im 30-Minuten-Takt an Sonnabenden erweitert werden. Mit der Sonnabendbedienung wird zudem speziell einem Wunsch der Fachhochschule Kiel und ihrer Studierenden, die an diesem Wochentag Veranstaltungen haben, entsprochen.
„Die Förde ist für die Mobilitätswende in Kiel ein Glücksfall. Sie ermöglicht uns, Verkehr umwelt- und klimafreundlich aufs Wasser zu verlegen und Ost- und Westufer besser miteinander zu verbinden“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Bald wird es im Stundentakt nach Laboe gehen und wir werden neben fünf Hybridfähren auf der Linie F1 zusätzlich drei Elektrofähren auf der Linie F2 einsetzen können. Das alles gelingt nur mit verlässlichen Partner*innen wie dem Landkreis Plön.“
Der Kreis Plön wird die Busanschlüsse in Laboe prüfen und – wo es möglich ist – so anpassen, dass auch die Verbindung in die Probstei von dieser Angebotsausweitung profitiert.
„Ich freue mich, dass Ost- und Westufer der Förde und damit auch der Kreis Plön und die Stadt Kiel durch die bessere Taktung noch weiter zusammenwachsen“, sagt Landrätin Stephanie Ladwig. „Durch die deutlich gesteigerte Attraktivität der Verbindungen von Heikendorf und Laboe über die Förde nach Kiel-Friedrichsort entsteht hier eine neue Verbindungsqualität, die für viele Nutzer*innen eine Alternative zum Auto darstellen kann.“
Die Landeshauptstadt Kiel setzt damit zusammen mit ihrem Tochterunternehmen Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel SFK die im Mai 2021 beschlossene Weiterentwicklungsstrategie konsequent um.
Hinsichtlich der Flotte geht es dabei darum, die vorhandenen, teils über 40 Jahre alten Schiffe zu ersetzen und durch zusätzliche neue Schiffe den Fuhrpark zu erweitern. Mit den 2021 und 2022 an die SFK gelieferten Schiffen werden zwei vollelektrische Fährschiffe und drei Plug-in-Hybrid-Fahrgastschiffe (PIH) für den Einsatz im Linienverkehr zur Verfügung stehen. Zwei weitere PIH und ein weiteres Elektro-Fährschiff werden voraussichtlich 2025/26 dazukommen.
Genz wesentlich sind auch die entscheidenden Verbesserungen hinsichtlich der Umweltqualität: Die CO2-Emissionen sowohl im Bereich der Abgase wie auch des Schalls können mit den neuen Schiffen wesentlich reduziert werden.
Auf der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses der Kieler Ratsversammlung am 27. April wird über den Antrag zur Attraktivitätssteigerung der Fördeschifffahrt mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen abgestimmt.