Kiel bewegt sich.
Macht mit!
© boy | Strategie und Kommunikation GmbH
Seit unserem letzten Bürger*innenforum im November 2021 sind die Stabsstelle Mobilität und die Planer*innen des neuen hochwertigen ÖPNV für Kiel wieder einen großen Schritt weitergekommen. Bevor es mit der Trassenstudie nun auf die Zielgerade geht, möchten wir mit euch den Dialog des letzten Jahres fortführen und eure Perspektiven auf den aktuellen Planungsstand hören, diskutieren und sammeln. Dafür laden wir euch im Mai zu drei verschiedenen Beteiligungsformaten ein: zu einem Online-Dialog, zum Bürger*innenforum und zu fünf Trassenspaziergängen.
Eure Sicht bleibt gefragt und wird, wie in der vorherigen Phase, in die weitere Planung mit einfließen. Noch ist offen, ob in der Landeshauptstadt Kiel zukünftig eine Tram oder ein BRT-System fahren wird. Doch worin unterscheiden sich Tram und BRT eigentlich? Was sind die Herausforderungen für das jeweilige System entlang des möglichen Streckenverlaufs? Welche Bewertungskriterien sind für den späteren Systementscheid wichtig? Was soll der zukünftige ÖPNV aus eurer Sicht können? Was ist für euch unerlässlich? Was wäre nice to have?
Zwischen dem 27. April und dem 18. Mai könnt ihr euch vielfach am Prozess beteiligen, je nachdem, welches Format euch am besten passt:
Der Online-Dialog auf www.kiel.de/mobil bildet die digitale Klammer der Beteiligungsmöglichkeiten.
Hier stellen wir euch den aktuellen Stand der Planung und die einzelnen Bewertungskriterien in ihren Zusammenhängen vor. Über einen Zeitraum von drei Wochen habt ihr die Möglichkeit, uns Rückmeldungen dazu zu geben.
Am Samstag, 7.Mai laden wir euch von 11 bis 18 Uhr wieder in den Ostseekai (Liegeplatz 28) zu unserem zweiten Bürger*innenforum ein. Verschiedene Impulsvorträge der Stabsstelle Mobilität und dem Planungsbüro Ramboll geben euch einen vertieften Einblick in die aktuelle Planung zum hochwertigen ÖPNV-System.
In einer Ausstellung mit verschiedenen Stationen erklären die Planer*innen, welche Bewertungskriterien für den Systementscheid herangezogen werden. Visualisierungen und Videos bieten euch einen Blick in die Zukunft und vermitteln, wie wir uns das zukünftige hochwertige ÖPNV-System vorstellen können. Historische Bilder und Videos erinnern daran, dass es in Kiel in der Vergangenheit bereits eine Straßenbahn gegeben hat – auch wenn sie damals sehr anders ausgesehen hat als ein hochwertiges ÖPNV-System der Zukunft. An allen Stationen könnt ihr euch einbringen – im direkten Gespräch mit den Expert*innen der Landeshauptstadt Kiel und des Planungsbüros Ramboll. Sie beantworten auch eure Fragen zur möglichen Trassenführung, ihrer städtebaulichen Integration, zum Busnetz, zu P+R und allem, was euch in diesem Zusammenhang noch bewegt.
Das Begleitprogramm mit allen Vorträgen zwischen 12 bis 17:50 Uhr könnt ihr hier herunterladen.
Bei fünf Spaziergängen in fünf Stadtteilen seid ihr eingeladen, einen Teil der Strecke in den verschiedenen Korridoren gemeinsam mit den Planer*innen zu begehen. Dabei könnt ihr euch direkt vor Ort ein Bild davon machen, wie die Trasse des hochwertigen ÖPNV verlaufen kann.
Die Spaziergänge finden vom 9. bis 13.Mai jeweils am späten Nachmittag statt und dauern etwa zwei Stunden. Die Planer*innen erklären, wie sie vorgegangen sind und wie sie sich die Planung jeweils vorstellen.
Jeder Korridor hat seine eigenen Besonderheiten oder auch Schwierigkeiten, für die die Planung entsprechende Lösungen zu finden hat. Wie diese aussehen können, erläutern die Planer*innen entlang des Weges und möchten dann auch von euch erfahren, was euch als Anwohner*innen besonders wichtig ist.
Eure Beteiligungsmöglichkeiten zur Tram- und BRT-Planung im Überblick.
Online-Dialog
27.04. – 18.05.22 | www.kiel.de/mobil
Bürger*innenforum
07.05.22, 11 – 18 Uhr
Ostseekai, Liegeplatz 28 (Ostseekai 1, 24105 Kiel)
Trassenspaziergänge
09.05. – 13.05.22, jeweils 17 – 19 Uhr
In verschiedenen Stadtteilen:
09.05. Wik| Treffpunkt Belvedere
(Holtenauer Straße, Ecke Düvelsbeker Weg)
10.05. Gaarden| Treffpunkt Werftstraße,
Ecke Karlstal (neben der Polizei)
11.05. Elmschenhagen| Treffpunkt Tiroler Ring,
Ecke Wiener Allee (vor der Hermann-Löns-Schule)
12.05. Projensdorf| Treffpunkt Steenbeker Weg,
Ecke Torfende (Bushaltestelle Torfende)
13.05. Mettenhof| Treffpunkt Stockholmstraße,
Ecke Skandinaviendamm (bei der Tankstelle)
Die Bahn muss immer Vorfahrt haben und somit die Pünktlichkeit gewährleisten und sie muss die zahlreichen Busse ablösen auf der trasse
Höchste Priorität sollte gelegt werden auf:
Barrierefreiheit, Beachtung der 30 km/h – Regel (umfangreich geplant für ganz Kiel), totale Erreichbarkeit aller Kieler Stadtteile (somit fällt Schienenverker hinter Schwentine und NOK weg, also nur Bus um Umsteiger so gering wie möglich zu halten)
Eine Vereinfachung in der Art der Bezahlung im ÖPNV wäre aus meiner Sicht schon Mal ein leichter und nicht allzu großer Aufwand in der Kieler Verkehrswende und vor allem einfach und kurzfristig Umsetzbar. In anderen Großstädten ist es möglich eine Art aufladbare Karte zu erhalten, die an Automaten immer wieder aufgeladen werden kann. An Start- und Endhaltestelle hält man diese dann an die vor Ort stehenden Scanner und der entsprechende Betrag wird dann von der Karte abgebucht. So erspare ich mir das ewige Kleingeldsuchen für den Bus usw.. Dieses System könnte dann in Zukunft für Bus, Bahn, Tram und Ähnliches eingesetzt werden. Also ein übergreifendes Bezahlsystem für alle Verkehrsmittel im ÖPNV. In der Hinsicht hängen wir anderen Großstädten leider noch hinterher.
Es würde zudem das Ein- und Aussteigen erleichtern und beschleunigen, da z.B. im Bus dann nicht mehr nur noch vorne eingestiegen werden müsste.
Das mit der aufladbaren Karte und den entsprechenden Entwertern gab es bei der KVAG schon vor mehr als 20 Jahren. Nicht kontaktlos , aber immerhin. Das war eine kontoungebundene Geldkarte (Whitecard) der Kieler Volksbank eG. Meine war gültig bis 12/01
Ich bin seit 1993 Berufspendler. Damals von Bad Schwartau nach Bargteheide bzw. Hamburg, derzeit von Sülfeld nach Hamburg und demnächst von Kiel nach Hamburg. Damit man den Menschen, die als Berufspendler unterwegs sind, gerecht werden kann, sollte der „stiefmütterliche“ ÖPNV im Hinblick auf den Klimaschutz so ausgebaut werden, dass alle im Land erreicht werden, ein Umdenken des Nutzens vom Auto abzumildern. Das kann man schaffen, wird aber ein wenig dauern. Dazu gehören ein länderübergreifendes S-Bahn-Netz. Ein Busnetz, der die ländliche Anbindung in einem 20-Minuten-Takt garantiert. Ferner ein innerstädtisches Netz von 10- bzw. 5-Minuten-Takt. Und es muss für die vielen Menschen, die mittlerweile im Wechselschichtdienst sich befinden einem 24-h/7-Tage-Anbindung ermöglichen.
S-Bahn-Linien:
Die Schleswig-Holstein-S-Bahn-Linien sollten mit einer 100 beginnen (damit Hamburg seine S-Bahn-Linien nicht zum Verwechseln ahndet).
S100 = Flensburg – Rendsburg – Kiel – Raisdorf – Preetz – Plön – Eutin – Lübeck
S101 = Flensburg – Klanxbüll – Husum – Büsum – St. Peter Ording – Heide
S102 = Heide – Neumünster – Bad Segeberg – Bad Oldesloe – Reinfeld – Lübeck – Lübeck-Travemünde
S103 = Fehmarn – Heiligenhafen – Lütjenburg – Preetz – Raisdorf – Kiel
S104 = Fehmarn – Oldenburg – Eutin – Pansdorf – Bad Schwartau – Lübeck – Reinfeld – Bad Oldesloe – Bargteheide – Ahrensburg – Hamburg
S105 = Fehmarn – Oldenburg – Hansapark – Neustadt/Holstein – Scharbeutz – Timmendorfer Strand – Niendorf/Ostsee – Travemünde – Kücknitz – IKEA – Bad Schwartau Waldhalle – Lübeck (größtenteils alte Bäderbahnstrecke, die mit der Fehmarnbelttrasse von der Bahn auf Dauer nicht mehr bedient werden soll)
S106 = Kiel – Neumünster – Stockelsdorf – Lübeck – Lübeck/Flughafen – Ratzeburg – Mölln
S107 = Heide – Pinneberg (Anschluss an S-Bahn Hamburg)
S108 = Ratzeburg – Mölln – Lübeck – Bad Schwartau Waldhalle – IKEA – Kücknitz – Travemünde – Niendorf/Ostsee – Timmendorfer Strand – Scharbeutz – Haffkrug – Neustadt/Holstein – Oldenburg – Heiligenhafen – Lütjenburg – Schönberg – Kiel – Kappeln – Schleswig – Flensburg (Ostseeküstenlinie)
Es sind nur ein paar Beispiele für Strecken. Je mehr und besser Strecken vorhanden sind, desto mehr Busse stehen für den Buslinienverkehr im ÖPNV zur Verfügung.
Das das schwer umsetzbar sein wird, ist mir bewusst. Aber nur ein lückenloses System kann funktionieren, damit man mehr Menschen weg vom Auto bekommt.
Zudem: Wenn der ÖPNV so ausgebaut wurde, dass ein lückenloses Netz mit 24 h / 7 Tage angeboten wird, dann sollte man folgendes mit einbauen:
Das „kostenlose“ ÖPNV-Ticket (finanziert durch 1 % vom Bruttogehalt aller Bewohner/innen des Landes und 5 % der Gewinne der Firmen).
Wenn das kostenlose Ticket funktioniert, dann pro Haushalt die Autoanzahl auf 2 reglementieren (d. h. man darf nicht mehr als max. 2 Autos per Haushalt besitzen).
Dann könnte das garantiert ein Ausweg bezüglich des Klimaschutzes und eines sinnvollen ÖPNV mit moderaten Taktzeiten werden. Allerdings wäre dieses ein großer Quantensprung. Man müsste alle Busunternehmen im Nahverkehr SH an einen Tisch holen.
Neben S-Bahnen sollte man auch wegen U-Bahnen und/oder Straßenbahnen (TRAM) sprechen.
Das bisherige ÖPNV-Angebot ist landesweit grottenschlecht. In Kiel super, in Lübeck eher naja. Auf dem Land… wenn man einen 1 bzw. 2-h-Takt als gut empfindet, sollte man nicht hinterfragen, warum man auf dem Land dann mehrere Autos benötigt.
Vermutlich wird es aber eh an der Umsetzung scheitern, denn diese Aufgaben waren bisher allen immer zu groß.
Ich musste auf das Auto umsteigen, weil der ÖPNV für mich keine Möglichkeiten im Rahmen 24 h / 7 Tage-Angebot hatte.
Viele Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen aber auch in vielen Branchen des ÖD sind im 24 h/7Tage Schichtdienst eingesetzt. Das ÖPNV-Angebot gibt das nicht her, wenn man nicht in der Stadt wohnt bzw. wie beim Stadtverkehr Lübeck z. B. keine Nachtbuslinien angeboten werden.
Die von ihnen Vorgeschlagenen S-Bahn Linien wären viel zu lang, für diese Strecken gibt es RE und RB Verbindungen. Die maximal vertretbare Entfernung von Kiel aus wäre in etwa bis Eckernförde, Rendsburg, Neumünster, Plön oder Schöneberger Strand, vllt. maximal bis Eutin.
Eine echte Verkehrswende braucht einen Ansatz der verschiedene Verkehrsmittel verknüpft. Gerade in Kiel sind West-Ost-West-Verbindungen rar, da man sich eher am Straßen und Fördeverlauf orientiert hat. Was die Stadt braucht sind Fähren mit breitem, barrierefreiem Einstieg auf denen Fahrrad und Mensch in kurzer Zeit und nach Fahrplan von Ufer zu Ufer pendeln können (siehe Amsterdam). Ohne viele Sitz- und Aussichtsbereiche,sondern mit dem Fokus Lastenrad, Kinderwagen und Passagiere schnell und effizient aufzunehmen und nach max. 10 Minuten auf der anderen Seite abzusetzen und das nicht nur im Sommer und nicht nur zwischen Schwentine und Reventlou-Brücke. Und auch für Bus oder Tram braucht es neben der im Video gezeigten sternförmigen Ausrichtungen Verbindungen von West und Ost bis jeweils zur Förde, damit nicht alle immer einen Umweg über den Bahnhof fahren müssen (mein Arbeitsweg verdoppelt sich deshalb z.B. wenn ich Bus fahre, obwohl ich im Zentrum wohne).
Die Tram sollte schnellere oder zumindest gleichschnelle Verbindungen ermöglichen als mit dem Auto. Um konkurrenzfähig zu sein, sollte die Tram mindestens 50km/h oder mehr fahren können. Auf keinen Fall 30km/h. Damit wäre sie aufgrund der dichten Haltestellen-Abstände noch langsamer unterwegs als die Busse heute. Die Haltestellen-Dichte sollte nicht zu eng gewählt werden, da die Fahrzeit dadurch schnell unattraktiv wird. Die Busse sollten hauptsächlich als Zubringer für die Tram dienen.
Wirklich attraktiv wäre ein U-Bahn-Tunnel unter der Förde, der damit eine unschlagbar schnelle Verbindung zwischen dem Ost- und Westufer herstellt. Der Vorteil liegt in der umsteigefreien Verbindung, da die Tram in den Stadtteilen weiterfahren kann. Sinnvoll wäre diese Verbindung entweder zwischen Dietrichsdorf und Düsternbrook oder zwischen der Wik und Mönkeberg. Sicher würde ein Tunnel sehr viel kosten, aber er würde auch viele Menschen zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen, da viel Zeit eingespart werden kann.
Bitte eine schienengebundene Bahn bauen! Das BRT-System kombiniert hauptsächlich die Nachteile von Bus und Bahn und stellt keine ansprechende, zukunftssichere Lösung dar.
Das ist nicht nur meine persönliche Ansicht, siehe dazu die im Internet verfügbaren Artikel zur BRT im französischen Caen. Man sollte deren Fehler hier nicht wiederholen.