Tram oder Schnellbussystem?
© Ramboll / Studio Dreiseitl
Wie sehen die Straßen in Kiel in zehn Jahren aus? Warten dann Studierende an der Olshausenstraße auf den Schnellbus? Oder verbindet eine Tram Mettenhof mit der Innenstadt? Die Landeshauptstadt Kiel steckt derzeit mitten in den Planungen für einen neuen, hochwertigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Wie dieser neue ÖPNV aussehen wird, ist noch völlig offen. Mit vier Visualisierungen wagen wir trotzdem einen Blick in die Zukunft.
Tram oder lieber ein Schnellbussystem auf eigener Trasse – das ist hier die Frage. Wo soll das neue ÖPNV-System langfahren, über den Skandinaviendamm oder auf der Olshausenstraße? –Seit Oktober 2020 erarbeitet die Landeshauptstadt Kiel gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Ramboll eine Trassenstudie. Sie soll das zukünftige Streckennetz festlegen und eine Empfehlung für ein System abgeben, über die dann die Ratsversammlung 2022 entscheidet.
Visualisierungen: Ramboll / Studio Dreiseitl
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen ÖPNV ist, alle denkbaren Streckennetzvarianten zusammenzutragen und zu untersuchen, welche grundsätzlich technisch umsetzbar sind. Gestartet wird dabei mit einem fiktiven Streckennetz von 130 Kilometern Länge, nach und nach wird es reduziert auf 34,5 Kilometer – so lang wird das zukünftige Netz in Kiel dann tatsächlich sein. Wie die 34,5 Kilometer lange Streckenführung dann aussehen wird, darüber entscheiden Fachleute wie Stadtplaner, Umweltschützer, Politiker*innen und natürlich die Kieler*innen.
Visualisierungen: Ramboll / Studio Dreiseitl
Voraussichtlich im Herbst 2021 wird die Landeshauptstadt vier Stadtteilforen (wie schon im Herbst 2019) organisieren, auf denen alle Kieler*innen den Planern ihre Meinung zum zukünftigen Netz mitteilen können. Neue Ideen und innovativen Vorschläge sind hier genauso gefragt, wie Kritik und Bedenken. Alle gesammelten Hinweise fließen dann in die weitere Planung ein.
Visualisierungen: Ramboll / Studio Dreiseitl
Bis wir genau wissen, wo das neue ÖPNV-System langfährt und wie es aussehen wird, dauert es also noch eine Weile. Aber mit den Visualisierungen geben wir Kiels mobiler Zukunft schon mal erste Konturen.
Ich möchte, dass die beiden Ufer der Stadt Kiel durch dieses Regio S Tram System komfortabel verbunden werden. Wichtig sind die Anschlüsse an Elmschenhagen und Meimersdorf
Vielen Dank für Ihre Anregung. Ziel der Planung ist natürlich auch die Verbindung beider Seiten der Förde. Auch Elmschenhagen und Meimersdorf werden dabei berücksichtig. Elmschenhagen ist schon bei der Planung des Kernnetzes und erster Streckenverläufe einbezogen, Meimersdorf dann in einem zweiten Schritt bei den Erweiterungen des Netzes. Im Kieler Süden ist die Bevölkerungsdichte und damit das Nachfragepotential noch zu gering, um es schon jetzt in die Planung des Kernnetzes einzubeziehen und wird im Rahmen der Erweiterungen untersucht. Allerdings wird schon jetzt die Verbesserung des Busangebotes zur Anbindung des Kieler Südens untersucht.
Ich würde mich freuen, wenn in Kiel eine Tram mit Schienen und Oberleitungen gebaut würde. Dieses System kann mehr Personen befördern als z. B. das BRT-System.. Es sollten dichte Verkehrstakte eingeplant werden.
Vielen Dank für den Hinweis. Im Rahmen der Trassenstudie untersuchen wir derzeit, welches System für Kiel die meisten Vorteile hat – eine Tram oder ein BRT-System. Die Vorteile mehr Personen befördern zu können, wird bei Bewertung berücksichtigt. Grundsätzlich ist das Ziel der Landeshauptstadt aber, dass möglichst viele Kieler*innen das neue System nutzen können. Darauf ist auch die Planung ausgerichtet.
Für eine Tram auf Schienen sprechen nicht nur längere Fahrzeuge mit größeren Kapazitäten und höhreren Fahrgeschwindigkeiten sondern auch deren Langlebigkeit. Dort wo heute der Bus fährt sind in der Regel in relativ kurzen Zeitabständen die Asphaltdecken der Strassen kaputtgefahren und müssen teuer saniert werden. Schienentrassen sind da deutlich stabiler.