Jetzt geht es ins Detail: Seit Anfang des Jahres werden entlang der geplanten Strecke zusätzliche Daten für die Planung der Stadtbahn erhoben. Die Vermessungsingenieur*innen berücksichtigen auch die 3. Dimension.
„Bei der Vermessungsarbeit geht man vom Groben ins Detail“, sagt Florian Mätzig, seit 14 Jahren Vermessungstechniker bei Merkel Ingenieur Consult in Kiel. Zusammen mit seinem Kollegen ist er in der Andreas Gayck-Straße unterwegs. Deutlich sind die Beiden an ihren Warnwesten und an den Vermessungsinstrumenten mit ihren gelben Stativen zu erkennen. Auf den beiden Stativen sitzen ein Prisma zur Vermessung und ein sogenanntes Tachymeter. Bei der Arbeit dabei ist außerdem ein Tablet zur Auswertung und Anzeige der räumlich erfassten Punkte.
Die Messung funktioniert vereinfacht ausgedrückt folgendermaßen: Das Tachymeter sendet nach Peilung des in Sichtweite aufgestellten Prisma einen Lichtstrahl, den das Prisma an das Tachymeter zurückwirft. Aus der Laufzeit mit Phasenverschiebung, den gemessenen Horizontal- und Vertikalwinkeln werden dann die Koordinaten der Punkte im Straßenraum berechnet. Gemessen wird dabei auch die Höhe. Daraus kann der Straßenraum in 3D abgebildet werden.
Los ging es mit den neuen Vermessungsarbeiten Anfang dieses Jahres in der Schönberger Straße und Werftstraße. Für insgesamt etwa 12 Kilometer werden Daten für die erste Etappe der Inbetriebnahme der Stadtbahn (Inbetriebnahmestufe 1) eingeholt, um eine genaue Planung des Straßenraums und der Gleise durchführen zu können. Die Umsetzung der Vermessungsarbeiten erfolgt in Arbeitsteilung mit Teams von der Stadt. „Wir wären nicht so weit, wie wir jetzt sind“, sagt der Vermessungstechniker zur Arbeitsteilung mit der Stadt. Die Vermessungsarbeiten laufen noch bis Oktober 2024 im gesamten Stadtgebiet. Sie sind notwendig, damit die Planer*innen genau wissen, wie viel Platz für die Gestaltung des Straßenraums zur Verfügung steht. Vorhandene Daten für die geplante Stadtbahn werden dabei überprüft und zusätzliche Aufmaße durchgeführt.
In der aktuellen Phase der Vorplanung wird genau geprüft, wie die Stadtbahn in den Straßenraum integriert werden kann. Anschließend geht es in die Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Nach Abschluss der Genehmigungsplanung kann mit der Bauphase begonnen werden. Die erste Linie der Stadtbahn soll dann 2033/34 in Betrieb gehen.
Die Stadtbahn kommt in die Wik 