Lautlos durch die Nacht
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Immer mehr weiße Busse sind auf Kiels Straßen zu sehen. Sie gehören zur neuen E-Bus-Flotte. Diese soll Stück für Stück vergrößert werden, bis der letzte Bus mit Verbrennungsmotor ersetzt ist.
Leises Anfahren, keine Abgase, und eine moderne Innenausstattung mit USB-Ladeplätzen und WLAN: Das sind nur einige Vorteile der neuen E-Busse der Landeshauptstadt Kiel. Bis 2030 soll die gesamte Flotte der KVG elektrisch unterwegs sein.
An den vier Endhaltestellen können die Busse in kurzer Zeit aufgeladen werden
36 der weißen Busse fahren mittlerweile durch Kiel, mehr als 750.000 Kilometer haben sie schon elektrisch zurückgelegt und insgesamt 894 Tonnen CO2 eingespart. Nachts können die Busse an vier Stationen im Betriebshof aufgeladen werden. Und auf den regulären Routen geht das einfach über die 12 Ladepunkte an den vier Endhaltestellen. Dafür müssen die Busse auch nicht lange an der „Steckdose“ hängen, sondern sie fahren ihre Elektrofühler auf und werden in sehr kurzen Ladeintervallen komplett aufgeladen. Möglich machen das die sogenannten High-Power-Charger, die mit einer Leistung von bis zu 450 Kilowatt den Bus innerhalb von wenigen Minuten voll aufladen. Die Umrüstung von weiteren Haltestellen ist geplant.
Derzeit wird nur für zehn Prozent der zurückgelegten Wege der ÖPNV genutzt
Als Klimaschutzstadt ist das erklärte Ziel der Landeshauptstadt, schon weit vor 2050 klimaneutral zu werden: Daher wurde von Kiel auch im Jahr 2019 der „Climate Emergency“, der Klimanotstand, ausgerufen. Ein attraktiver ÖPNV mit möglichst wenig Emissionen trägt zur Umsetzung dieses Ziels bei. Denn derzeit werden nur zehn Prozent der in Kiel zurückgelegten Wege mit dem ÖPNV gefahren. Dieser Anteil soll bis 2035 auf 17 Prozent gesteigert werden.
Wenn die Umstellung der gesamten Busflotte 2030 geschafft ist und die 205 Linienbussen alle elektrisch fahren, spart das pro Jahr sechs Millionen Liter Dieselkraftstoff. Geladen wird die E-Flotte mit Strom aus regenerativen Quellen über die Stadtwerke Kiel. Förderung für das umfassende Projekt kommt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.