Aktiv von A nach B
© LH Kiel – Nikolas Woeckner
Wer vom Kieler Ost- auf das Westufer oder vom West- auf das Ostufer kommen will, kann einfach ins Auto steigen oder den Bus nehmen. Man kann die Gelegenheit aber auch nutzen, frische Luft zu schnappen, ein bisschen Sport zu machen und den Weg zu genießen. Auf vier verschiedenen Arten haben wir uns vom einen zum anderen Fördeufer bewegt – und dabei die Landeshauptstadt auch nochmal anders kennengelernt.
Wer es aktiv und abwechslungsreich mag, für den gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Weg zwischen West und Ost zurückzulegen und dabei gleichzeitig unter freiem Himmel unterwegs zu sein. Jonas hat den Selbstversuch gemacht und die Strecke zwischen der Christian-Albrechts-Universität und der Fachhochschule auf vier verschiedene Arten zurückgelegt. Dabei dokumentierte er nicht nur seine Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke, sondern auch das jeweilige Spaß- und Anstrengungslevel der Fortbewegungsarten Spazieren, Joggen, Longboard- und Fahrradfahren.
Von Hochschule zu Hochschule über den Asphalt surfen? Mit dem Longboard kein Problem. Neben reichlich Fahrtwind im Gesicht hatte ich beim Ausprobieren dieser Fortbewegungsart vor allem eins: jede Menge Spaß (Spaßlevel 5/5). Das Longboard eignet sich ideal dazu, um auf lässige Weise und mit unmittelbarem Bodenkontakt durch Kiel zu rollen. Für die Abkürzung über die Sandwege des Schrevenparks habe ich mir das Board kurzerhand unter den Arm geklemmt, denn neben ein bisschen Übung erfordert das Longboardfahren auch eine Portion Flexibilität. So richtig ins Rollen kommt dieses Fortbewegungsmittel vor allem auf asphaltierten und langen Geraden. Auf meiner Testfahrt habe ich daher vor allem die Fahrt auf den langgezogenen Radwegen des Kieler Ostufers, wie etwa auf der Schönbergerstraße, genossen.
Den Weg zwischen Universität und Fachhochschule auf joggende Weise zurückzulegen war für mich eine echte sportliche Herausforderung (Anstrengungslevel: 5/5). Die ausgewählte Route würde ich nach eigener Erfahrung ausschließlich Stadtsportlern empfehlen, die sich weder vom Autoverkehr auf der Werftstraße, noch dem lebhaften Treiben am Hauptbahnhof und Sophienblatt aus der Ruhe bringen lassen.
Ein absolutes Highlight dieser Strecke ist die Überquerung der Förde.
Die Gablenzbrücke bietet einen der vielleicht schönsten Ausblicke über die Kieler Innenstadt. Der anschließende Streckenabschnitt entlang der Kiellinie versorgte mich nicht nur mit einer erfrischenden Brise Meeresluft, sondern auch mit einem entspannenden weiten Blick über das Wasser. Nicht nur diese, sondern auch viele weitere alltägliche Strecken durch Kiel lassen sich so in abwechslungsreiche und zeitsparende Sporteinheiten verwandeln.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,9 km/h war meine Fahrradtour die schnellste Möglichkeit, um auf aktive Weise von Hochschule zu Hochschule zu gelangen. Das Motto: aufsteigen, losradeln und mich je nach Windrichtung mal anschieben und mal herausfordern lassen. Während der Wind auf dem Gelände der Fachhochschule noch kräftig von vorne pustete, half mir der Rückenwind auf dem Westufer dabei, ohne große Anstrengung den ansteigenden Streckenabschnitt auf Höhe des Ziegelteichs zu bewältigen. Als ich schließlich die Veloroute 10, Kiels exklusive Fahrradroute, erreicht hatte, stand dem ungebremsten Spaß am Radfahren nichts mehr im Wege, weder motorisierte Fahrzeuge noch rote Ampeln (Spaßlevel: 4/5).
Die zeitaufwändigste und zugleich entspannteste Art, den Weg zwischen den beiden ausgewählten Orten zurückzulegen, war das Spazierengehen (Anstrengungslevel 1/5). So konnte ich die Zeit auf dem Weg zum Beispiel dazu nutzen, mit meinen Freunden zu telefonieren, in Wassernähe ein paar sommerliche Fotos zu machen und auf der langgezogenen Beselerallee in Richtung Holtenauer Straße einfach mal meine Gedanken schweifen zu lassen.
Um die Fußstrecke abzukürzen, habe ich mich dazu entschlossen, die Förde mit der Schwentine-Fährlinie F2 zu überqueren.
Neben einem netten Gespräch mit einigen Urlaubsgästen sorgte die kurze Überfahrt zudem für einen tollen Blick auf das im Sonnenlicht glitzernde Wasser der Förde und eine andere Perspektive auf das Ost- und Westufer der Stadt.
Grafik und Fotos: Jonas Hippel